Weibl. A-Jugend gegen Leipzig:
Weibliche A-Jugend: Kriftel – HC Leipzig 21:37 (10:15)
Den Serienmeister eine Halbzeit geärgert bei Bundesliga-Heimpremiere
Der Rahmen war bereitet: Rund 300 Zuschauer füllten die Schwarzbachhalle bestens, laute Musik dröhnte vorab aus den Boxen, der „Sirtaki“ diente immer wieder als Stimmungsaufheller. Dann der große Moment für die weibliche A-Jugend der TuS Kriftel: Sie liefen erstmals vor heimischer Kulisse zu einem Bundesliga-Spiel mit den Kindern der F-Jugend an der Hand in die Halle ein. Gegner war kein Geringerer als der zigfache deutsche Meister bei den Damen, HC Leipzig – zudem amtierender Titelträger bei der weiblichen B-Jugend. Doch die Gastgeber, zusätzlich motiviert durch Papp-Klappern mit dem Teamfoto und Shirts der Eltern mit der Aufschrift „#proud of our Dorf Team“, zogen sich am Ende achtbar aus der Affäre. Sie könnten den hohen Favoriten fast eine Halbzeit mächtig ärgern und lagen zu Beginn sogar einige Zeit in Führung.
Immer wieder brandete zu Beginn Jubel in der Halle auf. Vor allem Torfrau Yasmin Koczy war dafür verantwortlich, die selbst die groß gewachsenen und austrainierten Leipziger Spielerinnen mit tollen Paraden phasenweise zur Verzweiflung brachte. Da auch die Kolleginnen vorne immer wieder gute Lösungen fanden und teils zu schön herausgespielten Toren kamen, rieben sich die Zuschauer und vor allem die Gäste die Augen: Nach neun Minuten stand es 4:2 für die Gastgeberinnen, nach zwölf Minuten konnte Merle Heid nochmals zum 6:6 ausgleichen. Die Auszeit beim 7:10 nahm Trainer Christian Albat wohl kaum wegen der Leistung. Denn die hatte bis dahin absolut gestimmt. Und selbst zur Pause waren sechs Tore Rückstand überhaupt kein Problem – hatte Leipzig sein erstes Spiel doch mit 21 Toren Unterschied gewonnen.
Die Mädels motivierten sich noch einmal für Durchgang zwei, die Fans feuerten weiter lautstark an. Doch nun sprang der Funke nicht sofort über. Leipzig kam zu sechs schnellen Toren in Folge. Hier war dann doch ein Klassenunterschied zu sehen, denn die spielstarken und körperlich überlegenen Gäste fanden immer wieder Lücken vor allem über den Kreis und die Außen. Doch Mitte der zweiten Hälfte besann sich die TuS wieder auf ihr Spiel, hielt den Abstand fast konstant, kam noch zu einigen schönen Toren, guten Abwehraktionen und vor allem weiteren Paraden von Yasmin. So hatte sich die Mannschaft den Jubel-Hüpfer vor dem Publikum am Ende redlich verdient und gezeigt, dass sie in der Bundesliga zumindest phasenweise mithalten können. Das dritte Spiel gegen Mundenheim-Rheingönheim, das ebenso beide Spiele deutlich verloren hat, wird nun zum Einzug in die Pokalrunde entscheidend sein. Mit den guten Phasen aus dem Leipzig-Spiel sollte den Kriftelerinnen da nicht bange sein. Das sieht der Trainer genauso: „Mit den ersten 20 Minuten war ich zufrieden, das macht Hoffnung für das entscheidende Spiel. Wir haben ein paar gute Löäsungen gefunden.“ Auch habe das Team stets gekämpft und vor der großen Kulisse Haltung gezeigt, allerdings nach der Pause „ein paar Gastgeschenke“ verteilt. „Das war vollkommen in Ordnung“, so Albat, der natürlich viel Klasse beim Gegner sieht – zwei Nationalspielerinnen kamen von einem Lehrgang, eine Spielerin von den Damen erstmals runter – und doch stand da jede Menge Qualität auf der Seite der weit gereisten Gäste.
Es spielten: Yasmin Koczy, Alea Zemljak (Tor), Zoe Alp (5/2), Jonna Lotz (1), Lorena Loi (2), Lisa Gronkiewicz (1), Mariella Luckas (1), Meta Kilp (2/2), Merle Heid (3), Lena Lerch, Clara Starke (2), Nele Hacker (1), Carla Herzog (3), Johanna Denschlag
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