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Damen I gegen Chemnitz:

 

Kriftel – HV Chemnitz 15:19 (9:6)

Nach dem 13:9 im Vier-Punkte-Spiel eingebrochen

Die 58. Minute war bezeichnend für ein Spiel, das enorm wichtig war, 40 Minuten vom Ergebnis her prima lief und dann doch total in die Hose ging: Torfrau Melanie Nickel rettete mit tollem Einsatz einen Ball, musste dafür aber aus dem Wurfkreis raus. Der Ball landete in den Händen einer Chemnitzerin, die ihn zur Entscheidung nur noch ins leere Tor werfen musste. Die Aktion zeigt: Der Einsatz stimmte bei den Gastgeberinnen, doch es wollte über weite Phasen der Partie nichts gelingen. Das ist mehrfach schade: Zum einen, weil der Klassenerhalt bei vier Punkten Rückstand zum rettenden Ufer und noch sechs Spielen immer schwerer wird. Zum anderen, weil die Gäste selbst keine starke Leistung boten – sich Kriftel im Laufe der Partie aber immer mehr anpasste. Selbst Trainer Christian Albat, der als Fachmann viele Antworten auf viele Fragen weiß, war sprachlos: „Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll.“ Das Team habe gerade im Rückraum die Verantwortung weitergegeben, die Vorgaben – etwa in die Tiefe zu gehen – seien kaum erfüllt worden. Zudem ging mit der Niederlage der direkte Vergleich gegen Chemnitz flöten, so dass nun vor allem Birkenau mit vier Zählern Rückstand der Maßstab sein sollte. Hier hat Kriftel noch das zweite direkte Duell vor Augen.

Aber auch gegen Tabellennachbar Chemnitz wäre trotz einer über weite Strecken schwachen Leistung alles drin gewesen. Beide Teams begannen nervös, doch Kriftel fing sich nach dem 0:1 schneller und fand hier noch Lücken beim Gegner. Mit 6:2 lag das Team nach elf Minuten vorn. Doch das gab keine Sicherheit. Im Gegenteil: Nun häuften sich die technischen Fehler. Schade war, dass Kriftel einen großen Teil der ersten Halbzeit in Überzahl spielte, weil sich die Gäste einige Zeitstrafen einhandelten – das jedoch kaum nutzen konnte. Zur Pause war Chemnitz sogar wieder näher dran – obwohl das Albat-Team die Partie hätte entscheiden können. Bei nur sechs Toren war die Abwehrleistung gut – und zwischen den Pfosten war Hannah Weißer noch beste Kriftelerin. Gut machte auch Berit Thun auf Rechtsaußen ihre Sache für die verletzte Finja Seeharsch. Sie steuerte fünf Tore bei, ein wichtiges gleich nach der Pause. Da führte Kriftel dann nach 40. Minuten gar 13:9 – und hatte die Partie trotz der Probleme vorne gut um Griff. Was dann aber folgte, kann sich selbst der Trainer kaum erklären: 16 Minuten blieb man ohne Tor, Chemnitz drehte die Partie zu einem 17:13 und brachte das am Ende sicher nach Hause. Da nutzte es auch nichts, dass die Volleyball-Herren der TuS Kriftel die Handball-Mädels einmal mehr lautstark und toll unterstützten. Diese Niederlage war mehr als ärgerlich. Jetzt gilt es für den Trainer, sein Team vor dem Derby am Sonntag in Eddersheim wieder aufzubauen. Mal sehen, was dann drin ist.

Es spielten: Hannah Weißer, Melanie Nickel (Tor), Berit Thun (5), Kim Koerber (3), Jacqueline von Moltke (3/1), Jana Lorenz, Helena Nitzke (je 2), Janine Pfuhl, Lisa Weißer, Isabel Göbel, Kristina Weber, Mayra Janssen, Lena Giebe, Christina Hill

 

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