Kriftel – HSG Lumdatal 37:20 (16:11)
Sieg wird belohnt: Christian Albat bleibt der Trainer
Nach Spielende war er einfach nur platt, schnaufte einmal tief durch und holte dann „seine“ Mädels noch einmal im Kreis zusammen. Die hatten zuvor in einem tollen Spiel in der Oberliga den bisherigen Tabellennachbarn und Aufsteiger Lumdatal haushoch besiegt – doch direkt nach Ende der Partie ließ Christian Albat die Katze noch nicht aus dem Sack. Erst mit einigen Momenten Abstand riefen er und Aktenwart Thomas Huhmann die Damen noch einmal zusammen und verkündeten, was nach den vergangenen drei Wochen fast zwangsläufig und folgerichtig war: Christian Albat ist nun auch offiziell Cheftrainer der Damen I in der Oberliga. Nach der Trennung von Stefan Bartels hatte der Co-Trainer diese Aufgabe zunächst kommissarisch übernommen – nun bekommt er das Vertrauen für die komplette Saison. Das liegt sicher daran, dass er die Mannschaft kennt und schon vergangene Spielzeit im Trainerteam war. Das liegt vor allem aber auch daran, dass Kriftel in den drei letzten Spielen nach zuvor drei Niederlagen ein neues Gesicht zeigte: hochmotiviert, stark in der Abwehr und effektiv im Angriff. Durch nun drei Siege in Folge hat sich die Mannschaft schon wieder auf Rang vier hochgearbeitet – und die Spitze ist in Reichweite.
„Es klingt immer noch unfassbar. Ich habe immer noch das Gefühl, dass es ein Traum ist“, freut sich der neue Trainer über das Vertrauen des Vereins und die gute Entwicklung in den vergangenen Wochen: „Wir haben es geschafft, das Beste aus allen Situationen zu machen und befinden uns auf einem guten Weg.“ Komplett verändern werde er die Arbeit sicher nicht, aber schon eigene Impulse einbringen: „Die Wahrheit liegt tatsächlich in der Mitte. Die Strukturen sind da und müssen noch etwas verbessert werden. Es gibt hier und da noch die etwas größere Baustelle, an der etwas zu tun ist, aber die werden wir Schritt für Schritt auch schließen. Ein besonderes neues Saisonsiel setzt sich Albat nach der schönen Siegesserie nicht: „Zunächst schaue ich weiterhin von Spiel zu Spiel und versuche, in jeder Partie das Bestmögliche herauszuholen. Außerdem ist mir die Entwicklung jeder einzelnen Spielerin wichtig.“
Dass dies funktioniert, zeigte sich gegen Lumdatal. Hier gingen alle Spielerinnen an ihre Leistungsgrenze und vielleicht sogar darüber hinaus. So gelang es, den Gegner von der ersten Minute an unter Druck zu setzen und gleich für klare Verhältnisse zu sorgen. Die starke Janine Pfuhl traf zweimal zum 2:0, über 4:1, 6:1 (8.) und 9:5 (12.) wurde der Vorsprung sicher gehalten. Beim 13:7 hielt die starke Hannah Weißer den ersten von zwei Siebenmetern kurz hintereinander. Beim 15:8 schien die Partie schon gelaufen. Lumdatal kam zwar noch einmal leicht heran, wirkte aber insgesamt viel zu einfallslos und kam im Krifteler Abwehrzentrum kaum einmal durch. Einzig über Außen gelangen Tore, während die Gastgeberinnen von allen Positionen aus erfolgreich waren. Bestes Beispiel ist Helen Schütz, die zunächst auf der Bank saß, dann aber sechs blitzsaubere Tore warf. Oder Jacqueline von Moltke, die direkt nach ihrer Einwechslung in Manndeckung genommen wurde – und doch fünf Tore erzielte. Oder Torfrau Hannah Weißer, die in den vergangenen Spielen auf der Bank saß, nun aber zwischen den Pfosten mit 20 gehaltenen Bällen glänzte. Insgesamt war es aber eine starke Mannschaftsleistung, an der auch der neue Trainer großen Anteil hat. Und so gab es dem Schlusskommentar von Hallensprecher Steffen Wipfler nichts mehr hinzuzufügen: „Sensationell gespielt, Mädels!“
Es spielten: Hannah Weißer (Tor), Janine Pfuhl, Helen Schütz (je 6), Jacqueline von Moltke (5/2), Lisa Weißer (4), Deborah Berge, Christina Hill (je 3), Kristin Nietzig, Finja Seeharsch (je 2), Isabel Göbel (1), Kim Koerber, Johanna Körner