Kriftel – HSG Gedern/Nidda 22:22 (10:13)
Hurra, der erste Punkt ist da! Na also, es geht doch: Nach einer Durststrecke von neun Niederlagen haben die Damen I in der 3. Liga West ihren ersten Punkt geholt. Im Hessenderby gegen Gedern/Nidda rettete die Mannschaft den Zähler durch einen beeindruckenden Schlussspurt. Im Live-Ticker zum Spiel liest sich das wie ein Krimi. Sieben Minuten vor Schluss war Kriftel in Unterzahl, kassierte das Tor zum 18:21 und nahm eine Auszeit. Es wurde zunächst nicht besser, denn Gedern/Nidda kam fünf Minuten vor Spielende gar zum 22:18. Doch der Kampfgeist stimmt im Team von Trainerin Ilka Fickinger, das wurde wieder deutlich: Fast im Minutentakt verkürzten Isabel Göbel, Jacqueline von Moltke und Alina Volke zum 21:22. Keine Angst, es wurde noch spannender: Gedern nahm knapp zwei Minuten vor Schluss die Auszeit, traf aber nicht und handelte sich noch eine Zwei-Minuten-Strafe ein. Vom Siebenmeter-Strich hatte Maya Höhne die Chance zum Ausgleich, verwarf aber. Doch zwölf Sekunden vor Schluss gab es dann noch das Happy-End: Jacqueline von Moltke warf den Ausgleich und ließ ihr Team jubeln. Das letzte Heimspiel des Jahres war wie so oft ein Wechselbad der Gefühle. Kriftel verschlief die erste Minute und lang schon 0:2 zurück. Dann aber fand die Mannschaft ins Spiel und traf dreimal in Folge. Bis zum 5:5 war die Partie ausgeglichen, dann setzten sich die Gäste wieder leicht ab. Bis zur Pause waren es drei Tore, der höchste Vorsprung für Gedern/Nidda bis dahin. Den konnten die Gäste nach dem Wechsel meist halten, mal waren es sogar vier, mal nur zwei Tore. Bis die Damen I zum Endspurt ansetzten. „Es spricht für die Mädels, dass wir zu diesem Zeitpunkt noch einmal zurückgekommen sind“, sagte die Trainerin erleichtert nach dem Spiel. Die Leistung im Spiel zuvor sei für alle inakzeptabel gewesen, deshalb gab es in der Woche auch ein gemeinsames Gespräch – und die Reaktion zeigte die Mannschaft dann auf dem Feld. Nun geht es für das Team am Sonntag, 13. Dezember, um 16 Uhr nach Recklinghausen. Auch da sollte mit solchen Leistungen und dem unbändigen Einsatzwillen etwas drin sein.
Es spielten: Melanie Nickel (Tor), Kim Koerber, Janine Pfuhl (5), Alina Volke (4), Maya Höhne (6/3), Finja Seeharsch, Kristin Nietzig (2), Isabel Göbel (4), Lisa Schütz (2), Jacqueline von Moltke (2/1), Helen Schütz.